Der Musikverein Dedensen (MVD) hatte für den letzten Sonntag im März zu seinem traditionellen Jahreskonzert in das Stadttheater in Wunstorf eingeladen. Trotz frühlingshaften Wetters war das Konzert fast ausverkauft und die zahlreichen Zuhörer sollten ihr Kommen auch nicht bereuen. Die Dirigentin Marianne Steinweg nutzt dieses alle zwei Jahre stattfindende Konzert zur Einstudierung neuer Stücke in das ohnehin schon umfangreiche Repertoire des MVD. Nach einleitenden Worten durch die 1. Vorsitzende Ingrid Delgehausen ging es mit dem Marsch Heute und auch Morgen los.
Als erste neue Einstudierungen standen der Marsch Unter dem Doppeladler und die Polka Böhmische Liebe auf dem Programm. Beim dem Stück Zirkus Renz stellte der junge Nachwuchsschlagzeuger Joshua Wenning sein Können unter Beweis. Seine Solopassagen am Xylophon begeisterte die Zuhörer derart, dass er spontan zu einer Zugabe aufgefordert wurde. Eine große Herausforderung an das gesamte Orchester war ein Medley bekannter Swing-Melodien der Swinglegende Glenn Miller. An diesem Stück hatten die Musiker in Satz- und Orchesterproben lange gearbeitet, bis es schließlich zur Zufriedenheit aller klang. Auch der Show March The Referees war neu aufgenommen worden; hier konnten die sechs Posaunisten ihr Können unter Beweis stellen. Das Stück Von Freund zu Freund des jungen Komponisten Martin Scharnagel wurde eingeleitet von den Flügel- und Tenorhornspielern, ehe das gesamte Orchester mit in diese „modern“ arrangierte Polka einstimmte.
Moderiert wurde das Konzert von den Musikern Viola Paulmann, Philip Brauer, Henning Möller, Ann Kathrin Wenning und Udo Biere, die den Zuhörern in ihren Ansagen jeweils Hintergrundinformationen zu den einzelnen Titeln gaben.
Vor der Pause spielten die 35 Musikerinnen und Musiker den Marsch Colonel Bogey. Nach und nach verließen sie noch während des Stückes die Bühne, ehe die letzte, Viola Paulmann an der Piccoloflöte, „entnervt“ aufgab und ebenfalls hinter dem Vorhang verschwand- eine gelungene Einlage, die bei den Zuhörern für Erheiterung sorgte.
Nach der Pause spielte die Combo des MVD, eine Gruppe von ca. zehn Musikern aus dem Hauptorchester, drei Stücke aus ihrem Repertoire, das sich eher aus Stücken der Jazz- und Popmusik zusammensetzt.
Das Konzert endete mit der Komposition Ein musikalischer Hexenritt von Freek Mestrini, in dem der Komponist eine Reihe bekannter Melodien zu einem Medley zusammengestellt hat. Es war laut Programm das letzte Stück. Doch wie der oft begeisterte Applaus schon erahnen ließ, forderte das Publikum noch Zugaben ein, bis die sichtlich erschöpften Musiker ihr Konzert beenden „durften“.